ALTERSBEDINGTE MAKULADEGENERATION (AMD) und andere Netzhauterkrankungen
Was ist die altersbedingte Makuladegeneration?
Bei der altersbedingten Makuladegeneration handelt es sich um eine Erkrankung, die zu den häufigsten Ursachen für einen Verlust der Lesefähigkeit und des zentralen Gesichtsfeldes im höheren Alter führt. Es werden ausschließlich die Sehzellen im zentralen Netzhautbereich geschädigt. Eine Erblindung ist nicht die Folge.
Welche Symptome können auftreten?
Die ersten Symptome können die Wahrnehmung von Unschärfe und Verzerrungen von geraden Linien sein. In vielen Fällen sind auch Leseproblemen damit verbunden. Spätere Symptome treten oft in Form eines dunklen Flecks in der Mitte des Sehbereiches auf, wobei es unmöglich ist, einen Gegenstand zu fixieren und exakt zu erkennen.
Risikofaktoren für Makuladegenerationen?
Als Ursachen können familiäre Vorbelastung, UV-Strahlung bzw. Sonnenlicht, Rauchen, Kurzsichtigkeit und Alter festgestellt werden.
Wie wird die Makuladegeneration diagnostiziert?
Zunächst wird mit dem Amsler-Test eine Sehprobe gemacht. Hierbei wird ein Auge abgedeckt und mit dem anderen ein Punkt auf einem Gitter fixiert. Folgende Resultate können auf eine bestehende Makuladegeneration hinweisen:
Kein Punkt in der Mitte wahrnehmbar
Verbogene oder verschwommene Linien
Graue Flächen oder Schleier
abgedunkelte oder unscharfe Stellen
verschiedene Größe der Kästchen
Der Test wird dann mit dem anderen Auge wiederholt.
Anschließend wird bei erweiteter Pupille die Netzhaut bzw. Stelle des schärfsten Sehens mit Speziallinsen an der Spaltlampe untersucht.
Sollte der Verdacht einer Makuladegeneration bestehen, wird eine weiterführende Untersuchung mittels OCT und eventuell auch Fluoreszenzangiographie indiziert sein. Damit kann man im Zweifelsfall zwischen trockener und feuchter Form unterscheiden, was entscheidend für die richtige Therapie ist.
Welche Therapie gibt es?
Die Therapie der altersbedingten Makuladegeneration zielt auf eine Stabilisierung bzw. Verzögerung der Erkrankung ab.
Bei der Makuladegeneration werden 2 Formen unterschieden:
Trockene Form: Die Therapie besteht in der Verabreichung spezieller Tabletten bzw. Nahrungsergänzungsmittel (wie Lutein, Omega 3 Fettsäuren, Antioxidantien), die das Fortschreiten der Erkrankung verhindern sollen.
Feuchte Form: Hier wird mittels ambulanter Injektionen eines Medikaments in den Glaskörper ein Fortschreiten der Krankheit verhindert. Die Injektion des Medikamentes ist praktisch schmerzlos und wird im ersten Behandlungszyklus drei Mal im Abstand von 4 Wochen gegeben. Danach wird mittels OCT die Makula kontrolliert und über die Fortführung der Therapie entschieden. Die Injektionen können in unserem Eingriffsraum erfolgen und sie können unmittelbar nach der Behandlung wieder nach Hause gehen. Die Kosten des Medikaments werden allerdings nicht von der Krankenkasse übernommen.
feuchte Makuladegeneration
Kann man einer Makuladegeneration vorbeugen?
Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme sind regelmäßige Augenvorsorgeuntersuchungen ab dem 40. Lebensjahr, um Anzeichen zu erkennen und rechtzeitig darauf reagieren zu können.
Im Alltag können folgende Maßnahmen vorbeugend wirken:
Nicht Rauchen
Schutz vor UV-Licht (Sonnenbrillen bereits im Kindesalter
ausgewogene vitaminreiche Ernährung
ausgewogenes Verhältnis von Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren
Andere wichtige Netzhauterkrankungen
Netzhautablösung
Aufgrund eines Risses in der Netzhaut kann Flüssigkeit unter die Netzhaut eindringen und diese sich blasenförmig abheben.
Bei diesen Symptomen ist sofort ein Augenarzt oder eine Augenambulanz aufzusuchen.
Therapie: bei kleinen Abhebungen kommt eventuell eine Laserbehandlung in Frage. Bei fortgeschrittenen Fällen ist eine aufwändige Netzhautoperation notwendig.
Arterienverschlüsse
Symptome: Wenn es zum plötzlichen Verschluss einer Arterie kommt, werden innerhalb von Minuten Teile oder das komplette Gesichtsfeld schwarz.
Therapie:Bei dieser Netzhauterkrankung handelt es sich um einen Notfall. Es sollte schnellstmöglich ein Augenarzt aufgesucht werden.
Venenverschlüsse
Symptome: bei Thrombosen von Venen kommt es zu einer Sehverschlechterung mit oftmaligen Problemen beim Lesen.
Therapie: Diese ist abhängig vom Krankheitsverlauf, eventuell können Injektionen eines Medikaments in den Augapfel Abhilfe verschaffen.
Diabetische Netzhautveränderungen
Bei schlecht eingestelltem und lange bestehendem Diabetes mellitus kommt es zu Veränderungen an den kleinen Netzhautgefäßen. Die Folge sind Verlust der Lesefähigkeit, Glaskörperblutungen sowie im Extremfall Augendruckerhöhung und Erblindung.