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Operationen
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Lidfehlstellung

Autoren
Dr. Jasmin Azem
Dr. Jasmin Azem
Augenärztin
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Abgesehen von den ästhetischen Gründen ist eine normale Lidstellung auch für die richtige Benetzung und damit Schutz der Hornhaut enorm wichtig. Unfälle, Verletzungen, Tumore, Entzündungen und die abnehmende Elastizität im Alter können zu Lidfehlstellungen führen.

Ektropium

Ein nach außen gedrehtes Lid, meist betrifft es das Unterlid, nennt man Ektropium. Dadurch funktioniert das Pumpsystem des Tränengangsystems nicht richtig, wodurch die Tränenflüssigkeit unkontrolliert über die Wangen fließt und über einen längeren Zeitraum die Haut reizt.

Bei stark ausgeprägten auswärtsgerollten Lidern wird ein Teil der Hornhaut nicht mehr bedeckt und wodurch die Hornhaut abtrocknen und sich eine Keratopathie entwickeln kann.

Entropium

Einwärtsgedrehte Lider nennt man Entropium. Entropien sind äußerst unangenehm, da durch das Scheuern der Wimpern an der Hornhaut ein ständiger Fremdkörperreiz besteht und die Hornhautoberfläche geschädigt wird. Diese Dauerreizung kann darüberhinaus zu einem Blepharospasmus (Lidkrampf) führen.

Ptosis

Unter Ptosis versteht man ein Hängelid. Dabei kann der Lidheber seine Funktion nicht entfalten und ein Teil der Pupille bleibt bedeckt. Ptosis kann angeboren oder später erworben worden sein. Eine erworbene Ptosis kann ganz unterschiedliche Gründe haben, z.B. neurogene, mechanische oder altersbedingte Ursachen.

Beim Hängelid ist die Ursachenfindung ein wichtiger Teil der Untersuchung und Therapie.

Lidretraktion

Eine Lidretraktion (zurückgezogenes angespanntes Oberlid) tritt häufig bei der Schilddrüsenerkrankung Morbus Basedow auf. Auch hierbei ist der Schutz der Hornhaut nicht mehr einwandfrei gegeben.

Ursachenfindung

Bei allen Lidfehlstellungen ist die Ursachenfindung unabdingbar, um die richtige Therapie beginnen zu können. Bei vielen Lidfehlstellungen hilft Tränenersatzmittel symptomatisch, die meisten allerdings müssen/ können operativ korrigiert werden.